Die Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation (FEK), Mitbegründerin der Neudrossenfelder Europatage, blickte bei ihrer Jahreshauptversammlung im tschechischen Františkovy Lázně (Franzensbad) auf ein gelungenes Jahr zurück und schaut optimistisch in die Zukunft. „Wir haben unsere Kontakte zu den europäischen Nachbarn ausbauen können, sind mit unserem Medium «EUROjournal pro management» gut aufgestellt und konnten die 10. Europatage im Mai zusammen mit unseren Partnern von Gemeinde, Landkreis und IHK zu gutem Erfolg führen“, sagte Vorstandsvorsitzender PD Dr. Wolfgang Otto im Kurhotel Harvey, wo seit einigen Jahren die jährliche Redaktionskonferenz des EUROjournal stattfindet. In diesem Jahr verlegten die Verantwortlichen aus Termingründen die Jahreshauptversammlung der das EUROjournal pro management tragenden FEK e.V. ebenfalls nach Franzensbad.
Bürgermeister Harald Hübner aus Neudrossenfeld, gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der FEK e.V., hielt Rückschau auf die Europatage 2019.
Mit Dr. Thomas Zwiefelhofer, dem ehemaligen Politiker aus dem Fürstentum Liechtenstein, und Fürst Karel von Schwarzenberg aus Prag, früherer tschechischer Außenminister, habe man zwei neue, würdige Preisträger der FEK-Europamedaille Kaiser Karl IV auszeichnen können. Außerdem sei in der Person von Dr. h.c. Bernd Posselt ein langjähriger verdienter Europäer, der nicht nur im EU-Parlament Akzente setzte, sondern auch als Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft und der deutschen Sektion der Paneuropa-Union, mit dem FEK-Freiheitsring geehrt worden. Damit hätten sie sich in die Phalanx weiterer bekannter Persönlichkeiten unter den FEK-Laureaten wie Dr. Otto von Habsburg, Dr. Hans-Dietrich Genscher, Dr. Günther Beckstein, Prof. Dr. Vytautas Landsbergis, Gyula Horn oder Dr. Theo Waigel eingereiht, blickte der im Mai 2018 zum Vorstandsvorsitzenden gewählte Otto auf das Hauptereignis des Jahres 2019 im Verein, die Mitorganisation der Neudrossenfelder Europatage, zurück. „Auch für 2021 werden wir sicher die eine oder andere herausragende europäische Persönlichkeit finden, die beim Festakt im Blickpunkt stehen werden“, ist sich der Regensburger zusammen mit dem aus Nürnberg nach Franzensbad gekommenen FEK-Präsidenten Dr. Gerhard Krüger sicher.
Kollegiumsmitglied Daniel Schikora, EUROjournal-Chefredakteur Dr. Wolf-R. Scharff, FEK-Ehrenmitglied Roswitha Verbata, FEK-Schatzmeisterin Jeanette Steinbach, FEK-Kuratoriumsvorsitzender Mag. Karel Borůvka, der langjährige Europatage-Moderator Gerd Otto, die Kollegiumsmitglieder Horst Wunner und Bernd Rill, FEK-Vorstandsvorsitzender PD Dr. Wolfgang Otto, FEK-Mitglied Karin Gehlen und FEK-Präsident Dr. Gerhard Krüger waren neben dem EUROjournal-Webmaster und Fotografen Thomas Weiss nach Franzensbad gekommen.
Europatage-Nachlese im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung
Besonders habe ihm gefallen, dass in Neudrossenfeld die Bürger und viele Menschen aus der Region an den Europatagen Anteil nehmen und damit zu vermehrtem Verständnis für die so wichtige Sache an der Basis beitragen. Sein Stellvertreter, der Neudrossenfelder Bürgermeister Harald Hübner, blies ins gleiche Horn, wies auf die Strahlkraft dieser mittlerweile schon traditionellen Veranstaltung im zweijährigen Turnus hin, bezeichnete sie als ein echtes Aushängeschild des Europadorfes Neudrossenfeld. Mahnte aber an, die Jugend noch mehr einzubinden, deshalb sollten verstärkt Kontakte zu Jugendgruppen im europäischen Ausland gesucht werden. „Der Europagedanken, wie wir ihn leben, könnte für Andere Vorbild sein“. Besonders hob der Kommunalpolitiker die konstruktive Zusammenarbeit mit der FEK hervor und nahm noch die finanzielle Unterstützung in den Blickpunkt, „ohne die so ein Wochenende nicht durchführbar wäre“. Er dankte daher dem Landkreis Kulmbach mit Landrat Klaus Peter Söllner an der Spitze, der Oberfrankenstiftung, der IHK Bayreuth, dem Stiftungsrat der Nürnberger Versicherung mit Honorarkonsul Hans Peter Schmidt, der Sparkasse Kulmbach-Kronach und der VR-Bank Bayreuth. Apropos Finanzen: Jeanette Steinbach, Schatzmeisterin der FEK, konnte den Mitgliedern ein positives Jahresergebnis für 2018 mitteilen.
Versammlung richtete auch den Blick nach vorne
Interessante Namen für die Laureaten 2021 wurden in der Runde bereits angedacht, es sei aber noch zu früh für eine Veröffentlichung. Als Fokusregion will man diesmal Richtung Istrien blicken, diese italienische Region mit ihrer reichen europäischen Geschichte und der multiethnische Bevölkerung mit slowenischen und kroatischen Einflüssen, aber auch historischen Verbindungen zum k.u.k. Österreich-Ungarn, eigne sich ideal für die Vermittlung der europäischen Idee. Sehr früh will man mit potentiellen Partnern bereits in den kommenden Monaten in Kontakt treten. Darüber hinaus kündigte der Vorstandsvorsitzende an, in der Zukunft noch stärker die Kooperation und Partnerschaft mit anderen Vereinen nach dem Beispiel des Europavereins GPB oder der Europäischen Bewegung Bayern zu suchen. Einer dieser Organisationen könnte wohl das im Vorjahr gegründete Diplomatic World Institute (DWI) in Brüssel werden, dessen Mitbegründer Dieter Brockmeyer, seit langem Kollegiumsmitglied des EUROjournal und in diesem Jahr verhindert, per Skype am Samstag der Redaktionskonferenz zugeschaltet war. Über den FEK-Präsident Dr. Krüger, Honorarkonsul von Nordmazedonien, wird es gelingen, sich 2020 im Rahmen der «Nacht der Konsulate» in Nürnberg zu präsentieren. Wichtig ist dem FEK-Vorstand aber auch die Intensivierung von Kontakten zu regionalen Vereinen und Institutionen, die sich die europäische Integration und Völkerverständigung auf ihre Fahnen geschrieben haben.
Waren zufrieden mit den Resultaten der Redaktionskonferenz in Franzensbad: (vorne von links) Bernd Rill, neuer Vorsitzender des EUROjournal-Kollegiums, Dr. Wolf-R. Scharff, Mitglied der Chefredaktion, und PD Dr. Otto, Vorsitzender von FEK e.V. und EUROjournal-Chefredaktion. Auch FEK-Präsident Dr. Gerhard Krüger (rechts) und Kuratoriumsvorsitzender Mag. Karel Borůvka haben sehr zum guten Gelingen beigetragen.
Fotos: Thomas Weiss
Historiker Bernd Rill neuer Kollegiumsvorsitzender
Die regionale Verankerung in der nordostbayerischen Bevölkerung steht auf einem anderen Blatt, hier ging der Verein zuletzt einen ganz neuen Weg, in dem man mit den Volleyballern der neugegründeten Spielgemeinschaft Regensburg Süd eine Oberpfälzer Sportmannschaft unterstützt, die auf ihrem Trikot mit dem EUROjournal-Schriftzug aufläuft. Der junge Verein um Trainer und «Macher» Leo Fuß mischt damit gerade die Bezirksklasse mächtig auf und hat im neuen Trikot als Spitzenreiter erst drei Sätze verloren. Nach diesem Muster möchte man ab der nächsten Saison auch ein Nachwuchs-Fußballteam des TSV Neudrossenfeld unterstützen und die FEK damit noch stärker im Europadorf verankern. Apropos Neues: zum Nachfolger von Dr. Fraas aus Nürnberg, dessen fünfjährige Amtszeit als Vorsitzender des EUROjournal-Redaktionskollegiums kürzlich zu Ende gegangen war, wurde nach positiver Rückmeldung der anwesenden Fachbeiräte der Münchner Historiker Bernd Rill durch die EUROjournal-Chefredaktion um Dr. Wolf-R. Scharff und PD Dr. Otto bestellt. Seit vielen Jahren ist Rill durch seine profunden Fachbeiträge zur europäischen Geschichte und nicht zuletzt auch der Musik- und Literaturgeschichte eine Stütze des EUROjournal und trug bereits mehrfach mit gelungenen Vorträgen zu den Europatagen bei. Bis zu seinem «Ruhestand» war der 71jährige Autor zahlreicher vor allem geschichtlicher Werke als Referent für Internationale Zusammenarbeit und den europäischen Dialog bei der Hanns-Seidel-Stiftung tätig.
Von Horst Wunner (Kollegium) und PD Dr. Wolfgang Otto (Chefredaktion)