Europäisches wirtschaftspolitisches Kolloquium 2005

«Europäische Union ein Jahr danach – Fokus Ungarn»Schloß Neudrossenfeld

7./8. Mai 2005

Beitrag Radio Plassenburg zum Kolloquium »hier klicken«



Kaleidoskop von Michael Matejka und Erich Zwick



Der im Mai 2005 verhinderte Dr. Genscher erhält seine FEK-Europamedaille Karl IV. nachträglich



S.k.k.H. Dr. Otto von Habsburg MdEP a.D. Internationaler Präsident der Paneuropa Union, Dr. Hans-Dietrich Genscher Außenminister a.D. und der ungarische Ministerpräsident und Außenminister a.D. Gyula Horn wurden mit der FEK-Europamedaille Karl IV. unter der Anwesenheit von Vertretern hoher Diplomatie, Wirtschaftsentscheidern und politischen Mandatsträgern ausgezeichnet.

Bekenntnis zu einer «Weltmacht des Friedens»

Das schon traditionelle „europäische wirtschaftspolitische Kolloquium 2005“ auf Schloß Neudrossenfeld am 7. und 8. Mai 2005 war Treffpunkt bekennender Europäer in einer „Weltmacht des Friedens“.

Unter der Schirmherrschaft des Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes, Dr. Ingo Friedrich, MdEP, beleuchtete die gemeinnützige Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation (FEK) mit hochkarätigen Referenten das Thema „Europäische Union, ein Jahr nach der Erweiterung“ – Reflexionen in der globalisierten Wirtschaft, Politik und Gesellschaft von und mit dem neuen EU-Mitgliedsland Ungarn.

Die gelungene und äußerst erfolgreich verlaufene Veranstaltung wurde unterstützt durch die EU-Kommission, Vertretung der Bundesrepublik Deutschland/München, durch die Oberfrankenstiftung Bayreuth, die diplomatische Vertretung der Republik Ungarn in Deutschland, die Gemeinde Neudrossenfeld, den Landkreis Kulmbach, die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken in Bayreuth und nicht zuletzt durch das Engagement der fördernden Mitglieder des Organisators, der FEK e. V. Als Kooperationspartner fungierten AUDI AG Ingolstadt, HypoVereinsbank mit ihrer ungarischen Tochtergesellschaft, Anwaltskanzlei RAe Nörr-Stiefenhofer-Lutz München und RA Zolt Karl Radnóczy Budapest/München, E.ON Regionalleitung Bayreuth, Sparkasse Kulmbach, Volks- und Raiffeisenbank Bayreuth sowie das Euro Info Centre/LGA Nürnberg.

Den Begriff „Weltmacht des Friedens“ prägte der Regierungspräsident für Oberfranken, Hans Angerer, der gleichzeitig für die Bayerische Staatsregierung ein Grußwort entbot. Er sei seit 44 Jahren ein „überzeugter Europäer“, für den am 1. Mai 2004, dem Tag der EU-Osterweiterung, seine Vision von Europa ein Schritt realer geworden sei. Dazu bedürfe es „bekennender Europäer“ wie den Initiator des Kolloquiums, Peter Verbata, dem geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden der FEK. In den Dank des Regierungspräsidenten an den „Vorbild-Europäer“ Peter Verbata stimmten alle Persönlichkeiten mit ein, die ein Grußwort entboten, an ihrer Spitze Maria Baranyi, die Generalkonsulin der Republik Ungarn.

Peter Verbata hatte zuvor an den Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert, mit dem eine Phase des friedlichen Zusammenlebens begann. Im heutigen Europa würden Meinungsverschiedenheiten glücklicherweise friedlich und mit sachlichen Argumenten am Verhandlungstisch gelöst.

Jochen Kubosch, der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in München, wies auf die Wichtigkeit der gedeihlichen Zusammenarbeit auf allen Ebenen, bis hinab in die Städte und Gemeinden, hin, und hier sei Neudrossenfeld ein herausragendes Beispiel.

In das gleiche Horn stieß der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner: „In Neudrossenfeld wird eine Plattform geboten wie sie besser nicht sein kann.“ Dem konnte das gastgebende Gemeindeoberhaupt, Bürgermeister Dieter Schaar, nur beipflichten: „Neudrossenfeld ist von dem Virus befallen und befindet sich im Europa-Fieber.“ Und voller Stolz ergänzte er: „Gibt es für eine Gemeinde etwas Schöneres als bei dem Prozeß der europäischen Vereinigung tatkräftig mitzuwirken?“

„Die Vision von einem freien und friedlichen Europa darf nicht kleinkariert aufgegeben werden“, mahnte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken, Joachim Hunger. Die „befürchteten Heerscharen von Pendlern und Arbeitssuchenden“ seien nach der Osterweiterung nicht eingefallen, gab Hunger die Stimmung unter der Bevölkerung wieder.

Hellseherische Fähigkeiten entwickelte bereits am 7. Mai der frühere ungarische Industrie- und Handelsminister Dr. Szabolcs Fazakas, MdEP: „Wenn in Frankreich die Bürger die Verfassung ablehnen, würde dies Europa in eine Krise stürzen.“

Von diesen düsteren zur Wirklichkeit gewordenen Gedanken lenkte Dr. Axel Hartmann, der Leiter der Landesvertretung Thüringen in Berlin während seines Referates, mit einigen Anekdoten aus der Zeit der Grenzöffnung sowohl zwischen Ungarn und österreich als auch zur damaligen „DDR“ unterhaltsam ab.

Mit der Vergabe des Ehrenpreises, der Europamedaille Karl IV. an SKH Dr. Otto von Habsburg, MdEP a. D., Internationaler Präsident der Paneuropa-Union, sowie dem ungarischen Außenminister und Ministerpräsidenten a. D. Gyula Horn, die die neueste Geschichte Europas aktiv mitgestaltet haben, endete das hervorragend vorbereitete europäische Kolloquium, bei dem nur ein einziger Wehmutstropfen geblieben ist. Die krankheitsbedingte Abwesenheit eines dritten großen Europäers, dem die internationale Jury diesen begehrten FEK-Ehrenpreis ebenso zuerkannt hat, und zwar niemanden geringeren als Dr. Hans-Dietrich Genscher.

Aber wie heißt es so schön, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Ehrung Genschers wurde am 23. Juli 2005 im Schloß Neudrossenfeld zur Freude aller Beteiligten nachgeholt und das Lebenswerk dieses großen Europäers auch entsprechend gewürdigt.

Jene denkwürdigen Tage, an denen die unglückselige mit Stacheldraht und scharfer Bewachung geschützte Grenze zwischen Ungarn und österreich sich wie mit Zauberstab öffnete und danach auch die Mauer fiel, die Deutschland trennte, liegen schon fast 16 Jahre zurück, aber den Menschen in Ost und West bleibt einer in Erinnerung, der dieses Wunder mit vollbrachte: der seinerzeitige Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Hans-Dietrich Genscher. Für sein bewundernswertes Lebenswerk erfuhr er nun durch die „Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation“ (FEK) die nachgeholte Ehrung mit der übergabe der Europamedaille Karl IV.

Erneut bildete das Schloß Neudrossenfeld mit seinem stilvollen Gontard-Saal den würdevollen Rahmen für das ungewöhnliche Ereignis, über das sich besonders das Gemeindeoberhaupt Dieter Schaar und der Regierungspräsident von Oberfranken, Hans Angerer, freuten.

Und mit ihnen freute sich der Geehrte und seine Familie – wie er freimütig bekannte – zum ersten Mal in Neudrossenfeld zu Gast sein zu dürfen, wofür er sich beim geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden der FEK, Peter Verbata, M.A., mit herzlichen Worten bedankte. In diesen Dank stimmten Bürgermeister Schaar, Regierungspräsident Angerer und Landrat Klaus Söllner mit ein, die den FEK-Vorstandsvorsitzenden als „überzeugten Europäer“ rühmten, dem es zu verdanken ist, daß bereits zum zweiten Mal der Europatag in Neudrossenfeld ausgerichtet werden konnte.

Ehe Außenminister a. D. Dr. Hans-Dietrich Genscher die Auszeichnung entgegennehmen und sich in das Goldene Buch der Gemeinde eintragen konnte, enthüllte er auf dem Schloßplatz ein „Dialogfenster“ aus echtem fränkischen Sandstein. Das Denkmal des Bildhauers Albrecht Volk zeigt ihn in Zwiesprache mit dem früheren ungarischen Außenminister und Ministerpräsidenten Gyula Horn.

In seinem Willkommen verlas Peter Verbata ein Grußwort von Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes Dr. Ingo Friedrich, MdEP, an den „verehrten Europäer, Mensch und Politiker Hans-Dietrich Genscher“. Darin ließ er als Schirmherr des im Mai vorausgegangenen Kolloquiums das „meisterhaft von der FEK organisierte und durchgeführte Event“ nicht unerwähnt. „Zugleich bringe ich meine Freude darüber zum Ausdruck, Ihnen bei dem nächsten wirtschaftspolitischen Kolloquium der FEK im Jahre 2007 als Laudator zu begegnen.“

Der Ehrentag für Dr. Genscher sei eine „Ermunterung für Europa“, konstatierte Regierungspäsident Hans Angerer, der einen Bogen vom peripheren Europa bis in dessen Herz – nämlich Oberfranken und damit Neudrossenfeld – spannte. „Wenn man heute von Europa redet, braucht man schon ein bißchen Mut“, spielte er auf die gescheiterten Referenden an, und dennoch sei ein geeintes Europa nicht mehr wegzudenken und wir alle sollten „mit Freude die Vielfalt, die Kulturen, die Sprachen und die Osterweiterung“ sehen.

Bürgermeister Dieter Schaar erinnerte den Gast daran, daß Neudrossenfeld mit seinen 4.000 Einwohnern zum Zonenrandgebiet zählte und jetzt nach öffnung des Eisernen Vorhangs den (geographischen) Mittelpunkt Europas bilde.

Mit einer besonderen überraschung wartete Landrat Klaus Söllner auf. Er ließ Blechbläser der Soliner Musikanten einmaschieren, die den Geehrten mit schmissigen Melodien erfreuten. Die Musiker waren zufällig im Nachbarort Kasendorf zu Gast und ließen es sich nicht nehmen, dem in Kroatien hochgeschätzten deutschen Politiker ihre Referenz zu erweisen. Welcher Beliebtheit sich Hans-Dietrich Genscher in Kroatien erfreut, läßt sich daran ablesen, daß in Split eine Straße seinen Namen trägt und seine Büste eine Anlage ziert. Sichtlich gerührt gab der frühere Außenminister den jugendlichen Musikanten mit auf den Weg, daß er sich dafür nachhaltig einsetzen werde, ihr Land in die EU zu führen.

Nicht minder als über das Ständchen freute sich der Ausgezeichnete über ein Gastgeschenk der Gemeinde, ein vom Künstler Stephan Otto-Klenner gezeichnetes Portrait des Geehrten, der in seine weit gesteckten Dankesworte auch das „kleine mutige ungarische Volk“ mit einschloß, „das als erstes die Mauern durch Europa eingerissen hat.“

„Spätestens in zehn bis zwanzig Jahren werden alle erkennen, wie gut es war, daß wir als Friedensmacht in dieses 21. Jahrhundert gegangen sind“, schloß der neue Medaillenträger seine Dankesworte und zur gleichen Zeit riß der noch vorher mit Regenwolken verhangene Himmel auf und die Blicke konnten von den Schloßfenstern bis in die „fränkische Toscana“ schweifen, wie Regierungspräsident Hans Angerer die Kulturlandschaft am Rotmain bezeichnet hatte.

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